Und dann ging die Sonne auf....

Russisch-sowjetische Geschichte(n) nach dem Roman "Die Närrin" von Svetlana Vasilenko

mit Puppen und Objekten für Jugendliche und Erwachsene ab 14 Jahren

Spiel: Birte Hebold

Regie: Nicola Reinmöller

Premiere war am 24.09.2004 im Weiten Theater in Berlin

 

1961, Kuba-Krise. Ort des Geschehens ist die kleine russische Raketenstadt Kapustin Jar.
Auf einem Floss gelangt die 13jährige taubstumme Nadeshda Sidorova in das Leben des 12jährigen Jungen Marat, der sich für sie eine Vergangenheit erdenkt. Die einzelnen Stationen ihrer Odyssee ergeben in ihrer Gesamtheit ein Bild des Lebens im blühenden (?) SowjetRussland der 30er Jahre und findet den Höhepunkt am Ende in der Kuba-Krise.
Das Stück setzt sich mit geschichtlichen und gesellschaftlichen Problemen auseinander, die heutzutage selten im Blickpunkt der Öffentlichkeit stehen, obwohl großes Bedürfnis nach öffentlicher Auseinandersetzung mit diesem Thema besteht.
Woran glaubt der einzelne Mensch, was glaubt er, was kann, was darf man glauben...? Die Frage nach Religiösität und Glauben stellt zugleich die existentielle Frage nach der eigenen Identität.
„Mich hat die Sowjetmacht getauft – Ich bin Kommunistin, ist das klar?!“

Als Bühnenbild ist ein großer Schrotthaufen angelegt. Jedes Schrott- oder Müllteil wird im Laufe des Stückes bespielt und erhält seine Bedeutung. Die behinderte taubstumme Protagonistin ist eine alte Puppe, die als solche behandelt wird. Weitere Hauptcharaktere werden dargestellt durch eine Großpuppe, eine Handpuppe, zwei Köpfe plus Spielerhände, Handschuhe, Schaumstoff, im Schattenspiel,... Die Spielerin spielt in offener Spielweise und fungiert als Erzählerin. Auch Lichtstimmungen und Musikeinsatz spielen eine entscheidende Rolle.
Das Stück dauert etwa 45 - 50 Minuten.